Ein herzliches „Glück-Auf“ liebe Heimatkreisfreunde!
Familie Henkel hat mal wieder auf ihrem Dachboden gekramt!! Dabei kamen alte in Sütterlinschrift geschriebene Schriftstücke zur Tage. Ein Gedicht habe ich mal ins Hochdeutsche übersetzt. Ein Datum dieser Aufzeichnung liegt leider nicht vor.
Als ich meine Milch heut ausgetragen,
hört ich in der Stadt die Leute sagen,
dass in dem Haus Polterabend wär
und da eilt ich schleunigst dann hierher.
Will man auch nur im Vorübergehen
mir einmal die schmucke Braut besehen
und zugleich dem werten jungen Paar
bringen viele gute Wünsche dar.
Sicher werdet ihr mich beide kennen,
oder muss ich meinen Namen nennen,
ich bin ja die kleine Milch Marie
hab im Dorf die besten Küh!
Tue meine Kunden jeden Morgen
mit der schönsten, frischen Milch versorgen.
Bringe sie ganz unverfälscht und rein,
nicht ein Tröpfchen Wasser kommt hinein.
Gut und reichlich ist sie stets gemessen,
auch die Sahne drauf nicht vergessen.
Wenn ihr möchtet meine Kunden sein,
da bedenke ich euch doppelt fein!
Solltet dann schon bei dem Morgengrauen
pünktlich vor eure Türe schauen
und seht einen schönen Blumenstrauß,
brächt ich jeden Sonntag euch ins Haus.
Das ich kann nicht länger mehr hier stehen,
muss noch heut in viele Häuser gehen,
will erzählen aber auch, nein Ihr
gar so gut gefallet beide mir!
Drum lebt wohl und mögen reiche Freuden
sein beschieden fort und fort euch beiden,
und denkt manchmal ihr in eurem Glück,
an die kleine Milch Marie zurück!
Ein kleines Mädchen mit einer Milchkanne
und Blumenstrauß.